Deichmeeting 2020
Die Zugpferde machen das Rennen
Kai Kazmirek und Carolin Schäfer gewinnen Lotto-Deichmeeting
Die Leichtathletik ist zurück auf der Bahn: Mit dem Lotto-Deichmeeting richtete die LG Rhein-Wied im Neuwieder Rhein-Wied-Stadion eine der ersten Veranstaltungen nach der Coronapause mit nationaler Strahlkraft aus. Mit einem konsequenten und detaillierten Hygienekonzept hatten sich die Gastgeber die Zulassung seitens der Stadt eingeholt, sodass auch 250 Zuschauer viele der besten deutschen Mehrkämpfer sahen. „Organisatorisch ist alles rund gelaufen. Wir sind froh, das Meeting ausgetragen zu haben. Dazu trugen alle bei, indem sie kräftig angepackt haben: unsere Vereinsmitglieder als eifrige Helfer, die Sponsoren und natürlich nicht zuletzt die Athleten selbst", resümierte Achim Bersch von der LG Rhein-Wied.
Die Aktiven genossen die Möglichkeit, endlich wieder in den Wettkampf zurückzukehren. „Und dass wir die Möglichkeit hatten, vor Zuschauern anzutreten, war sehr schön", sagte Lokalmatador Kai Kazmirek. Die beiden Zugpferde der neuten Meeting-Auflage machten in den vier Disziplinen das Rennen. Kazmirek und Carolin Schäfer setzten sich mit 3393 beziehungsweise 3807 Punkten durch. Trotz der schwierigen Situation in diesem Jahr kratzte Kazmirek knapp an seinem Vorjahreswert, der nur sechs Punkte besser ausgefallen war. Auch Schäfer, die Siebenkampf-Vizeweltmeisterin von 2017, empfand ihren Tag in Neuwied als „durchweg positiv". Es lohne sich immer, am Deichmeeting teilzunehmen. 13,77 Sekunden über 100 Meter Hürden, 1,79 Meter Hochsprung, 50,33 Meter mit dem Speer und 24,18 Sekunden über 200 Meter bewertete sie als „ordentliche Ergebnisse, obwohl es Schlag auf Schlag ging und ich keine Zeit fand, mich zwischendurch mal hinzusetzen und etwas zu essen". Die ersten drei Disziplinen beendete die Hessin mit den besten Resultaten, ehe zum Abschluss Anna Maiwald noch einmal die Nase vorne hatte.. Am Ende behauptete sich Schäfer mit mehr als 200 Punkten Vorsprung auf Sophie Weißenberg.
Bei den Männern fiel die Entscheidung über den Sieg erst in der Kurve und auf der Zielgeraden. Kazmirek war zwar der schnellste Hürdensprinter (14,36 Sekunden) und Stabhochspringer (4,90 Meter), trotzdem lag Mathias Brugger vor dem 300-Meter-Lauf knapp in Front, weil der Ulmer dem Olympia-Vierten von Rio de Janeiro mit dem Diskus gut fünf Meter abnahm. Kazmirek lief Brugger auf der ungewohnten Drei-Viertel-Runde davon und überholte ihn in der Ergebnisliste. „Niemand wusste so richtig, wie die 300 Meter anzugehen sind. Wir waren am Anfang etwas verhalten und haben hinten heraus natürlich alles gegeben", atmete der geschaffte Rhein-Wied-Athlet tief durch. Nebeneinander begaben sich Kazmirek und Brugger nach schweißtreibender Arbeit in der Neuwieder Hitze in mit gut gekühltem Wasser gefüllte Regenfässern. Es war der verdiente Lohn nach anständigen Leistungen. In den Rahmenwettkämpfen gehörte die Aufmerksamkeit den Sprintern der LG Rhein-Wied. Roger Gurski (10,73 und 10,71 Sekunden) sowie Maja Höber (12,09 und 11,96 Sekunden) liefen über die 100 Meter die schnellsten Zeiten und Gurski legte auch über 200 Meter nach (21,09).